Die "gesündeste Kostform" - Aspekte Vollständigkeit, gesundheitliche Risiken/Vorteile, Nachhaltigkeit, Evidenz

Ich tippe darauf, dass die pescetarische Ernährung mit Pflanzen vielleicht am besten abschneiden könnte, vorausgesetzt der Fisch ist nicht zu stark mit Schwermetallen belastet.
Vom Gefühl her würde ich Dir recht geben. Wenn ich nur essen würde, was mir schmeckt, würde ich vegan essen mit ein- oder maximal zweimal Fisch pro Woche. Geht aber nicht aus gesundheitl. Gründen.

Allerdings gibt es bestimmte wichtige Nährstoffe, die zB primär in rotem Fleisch enthalten sind, wie Carnitin und Hämeisen, aber auch Zink und Vitamin D. Rotes Fleisch ist weißem überlegen, was die Nährstoffdichte betrifft und es gibt viele andere Gründe für rotes Fleisch.

Immer wenn man NEMs nehmen muss als Ersatz, weil man irgendwas nicht aus dem Essen rausziehen kann (hier zB Carnitin), finde ich, fehlen wichtige Lebensmittel, die wir halt aus bestimmten persönlichen und berechtigten Gründen nicht essen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Carnitin und Hämeisen, aber auch Zink und Vitamin D.
Bist du sicher, dass man dafür wirklich rotes Fleisch braucht? Darin steckt doch nur 3,3 mg Eisen auf 100 gr? Zink 6 mg und Vitamin D nur 0,25 mg oder 10 UI.

Haferflocken haben bereits 5,6 mg Eisen, Zink 3,9, Hanfprotein 20 mg Eisen und Zink 9,5 mg. Ich denke, da braucht es kein Fleisch. Wenn, dann wäre bei Eisen das Kupfer anzusprechen, denn das ist reichlich in Fleisch und ohne Kupfer klappt wohl die Eisenaufnahme nicht so recht. Doch da könnte man sich auch mit anderen LM behelfen.

Vitamin D nehme ich sowieso 7-8000 Einheiten wegen meiner Erkrankung, das könnte ich auch nicht mit Fleisch decken.

Carnitin kann der Körper selbst herstellen aus Lysin und Methionin, B-Vitamine und Vitamin C unterstützen dies. Bei Veganern hat man festgestellt, dass sie unter keinem Carnitin-Mangel leiden. Sie haben auch eine andere Resorptionsrate (60% höher).


Zudem kann Carnitin die SD-Hormone unterdrücken, wer eh eine Unterfunktion hat, sollte damit aufpassen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Da wäre eventuell noch die Sache mit Kollagen und schwachem Bindegewebe. Aber ich glaube, da spielt Genetik eine stärkere Rolle, denn meine Mutter hat von jeher genug Fleisch gegessen und trotzdem leiden wir beide darunter.
 
Auch interessant - 77% geben bei Umfragen an, Bio und nachhaltig einzukaufen, aber am Ende sind es doch nur 26%.

Der Grund seien die Preise dafür. Zwar preisstabiler, aber immer noch zu teuer. Hauptsächlich würden sich Haushalte mit einem Nettoverdienst über 4000 Euro an Bio bedienen bzw. wären bereit dazu.

Zudem ist das Angebot in den Supermärkten mit 7% immer noch eine Nische. Aber auch der Ökolandbau ist erst bei 11% - 2030 sollen 30% erreicht werden. Wenn die Nachfrage allerdings schwach bleibt, wird sich auch im Angebot der Supermärkte nicht soviel ändern.

Obwohl ich muss sagen, als ich letztes Mal bei Rewe in Deutschland unterwegs war, sind mir sehr viele Bio - Artikel aufgefallen, mir kam das mehr vor, als nur 7%.

 
Hinter „BIO“ steht ja keine einheitliche Definition. Es gibt Unterschiede zwischen z.B. Demeter und europäisches BIO:

Grüsse,
Oregano

Der BUND geht hier näher auf die Unterschiede bei den BIO-Bezeichnungen ein:

In Österreich ist der Unterschied zwischen „echtem BIO“ und „europäischem BIO“ klar zu sehen:

Grüsse,
Oregano
 
Ja - ich soll jetzt 1 - 3 Wochen Fasten mit verdünntem Zitronensaft. Allenfalls unterbrechen, wenn es nicht geht, und auf Rohkost zurückgreifen. Ueberhaupt mind. 2,5 Mte Rohkost...am besten grad 2 Jahre oder für immer. Die Darmschleimhaut würde eben 2 Jahre brauchen, bis sie heilt. Mal ehrlich - wer schafft das schon? Ich könnte nicht nur mit Rohkost leben.

Oder man versucht die Master-cleanse:



Aktuell nehme ich aber mal vorerst Oregano ein:


Man kann ja auch nicht zu viel machen auf einmal.

Mir geht es auch nach wie vor eigentlich sehr schlecht - die Krankheit wütet.
Wenn man so etwas macht, dann kann ja auch eine sog. "Herxheimer Reaktion" eintreten - es ist ein natürliches Antibiotikum Oregano. Vielleicht "sterben" einfach viele krankmachenden Keime auf einmal ab (zu viele) Das kann den Organismus überfordern. VIEL TRINKEN - sowieso jetzt im Sommer!

En schöne Tag! ✋😃
 
Ja - ich soll jetzt 1 - 3 Wochen Fasten mit verdünntem Zitronensaft. Allenfalls unterbrechen, wenn es nicht geht, und auf Rohkost zurückgreifen. Ueberhaupt mind. 2,5 Mte Rohkost...am besten grad 2 Jahre oder für immer. Die Darmschleimhaut würde eben 2 Jahre brauchen, bis sie heilt. Mal ehrlich - wer schafft das schon? Ich könnte nicht nur mit Rohkost leben.
Hallo Remy,

wer macht diesen Vorschlag mit dem Zitronensaft-Fasten bzw. mit der reinen Rohkosternährung über 2 Jahre?
Ich finde das zweifelhaft , kenne aber Deine Geschichte nicht so gut . Geht es weiter um Rheuma?

Ich habe dieses Jahr eine Erfahrung gemacht, auf die ich gerne verzichtet hätte: wir hatten einen heftigen Wasserschaden, durch den u.a. in unserem Eßzimmer in der Wandverkleidung Schimmel entstanden ist. Ich habe mich immer gefragt, warum meine Gelenkschmerzen so stark geworden sind obwohl ich an der Ernährung und auch sonst nichts verändert habe. Durch Raumluftmessungen in den vom Wasserschaden betroffenen Räumen sind wir auf den Schimmel gestoßen :mad: - Jetzt - nachdem der Schimmel behoben ist - sind die Gelenkschmerzen wieder wie vorher.
Evtl. wäre das ein Ansatz, dem Du nachgehen könntest? Es muß sich ja nicht um Schimmel handeln; - es könnte ja auch ein anderes Wohngift sein?


Wie auch immer: ich wünsche Dir viel Glück!
Oregano
 
Hallo Oregano - ja lustig. Den nehme ich grad ein. Du hast offenbar auch eine Beziehung zu "ihm"? :)

Ja - entzündliches Rheuma. Schimmel habe ich hier glücklicherweise nicht. Wohngifte - mit allerstärkster Vermutung auch nicht. Nur die Luft ist wohl nicht die beste, weil hinter dem Haus direkt eine Autobahn vorbeigeht. Aber es hat auch auf beiden Seiten Wald! Es ist eigentlich wunderschön hier.... viele andere schauen nur direkt ans nächste Haus - hier hat man eben freien Blick auf beiden Seiten auf Wald! Nur gibt es ruhigere Orte....man kann nicht alles haben...

Die "Master-Cleanse" könnte ich aber ja mal ansatzweise versuchen...warum nicht? geht ja nur 10 Tage...man könnte auch weniger machen.

Zitronenfasten und Rohkost. Das kommt von jemandem anderen. Den will ich jetzt nicht nennen hier. Ich habe auch noch nicht alles studiert.
 
Ich mag erinnern, dass es hier um Kostformen geht, nicht um Diäten - also um etwas, das als dauerhafte Ernährung taugt, nicht nur als vorübergehende Krankheitskost.

Dass unabhängig von der Ernährung immer auch andere Aspekte die Gesundheit beeinflussen, steht auf einem anderen Blatt. Gut, dass Du die Schimmelgeschichte beheben konntest, @Oregano.
 
Hatten wir diese Studie (veröfftl. 10.06.2024) schon? Es geht um die Planetary Health Diet (PHDI)


Unser Ziel war es, die Zusammenhänge zwischen PHDI und der Gesamtmortalität sowie der ursachenspezifischen Mortalität in drei prospektiven Kohorten von Männern und Frauen in den USA zu untersuchen.

Methoden​

Wir haben 66.692 Frauen aus der Nurses‘ Health Study (1986–2019), 92.438 Frauen aus der Nurses‘ Health Study II (1989–2019) und 47.274 Männer aus der Health Professionals Follow-up Study (1986–2018) begleitet, die zu Beginn weder Krebs noch Diabetes oder schwere Herz-Kreislauf-Erkrankungen hatten. Der PHDI wurde alle 4 Jahre mithilfe eines semiquantitativen Fragebogens zur Häufigkeit der Nahrungsaufnahme berechnet. Die Hazard Ratios (HRs) wurden mithilfe multivariabler Proportional-Hazard-Modelle berechnet.

Ergebnisse​

Während der Nachbeobachtung dokumentierten wir 31.330 Todesfälle bei Frauen und 23.206 bei Männern. Beim Vergleich des höchsten mit dem niedrigsten Quintil des PHDI betrugen die gepoolten multivariablen HRs 0,77 [95%-Konfidenzintervall (CI): 0,75, 0,80] für die Gesamtmortalität ( P -Trend < 0,0001). Der PHDI war mit einem geringeren Sterberisiko durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen (HR: 0,86; 95% CI: 0,81, 0,91), Krebs (HR: 0,90; 95% CI: 0,85, 0,95), Atemwegserkrankungen (HR: 0,53; 95% CI: 0,48, 0,59) und neurodegenerative Erkrankungen (HR: 0,72; 95% CI: 0,67, 0,78) verbunden. Bei Frauen, aber nicht bei Männern, war der PHDI auch signifikant mit einem geringeren Sterberisiko durch Infektionskrankheiten verbunden (HR: 0,62; 95% CI: 0,51, 0,76). PHDI-Werte waren auch umgekehrt proportional zu Treibhausgasemissionen und anderen Umweltauswirkungen.

Schlussfolgerungen​

In drei großen prospektiven Kohorten von Männern und Frauen in den USA mit einer Nachbeobachtung von bis zu 34 Jahren war ein höherer PHDI mit einem geringeren Risiko einer Gesamt- und ursachenspezifischen Mortalität sowie von Umweltauswirkungen verbunden.

Es geht um eine Flexitarier Kostform:

1718840589960.png

Screenshot_2024-06-20-02-46-59-006_com.android.chrome-edit.jpg

 
Zuletzt bearbeitet:
Hallihallo,
ein Gedanke/etwas das mir aufgefallen ist bezügl. "Mahlzeitenkombis" und Nährstoffdichte/Energiequellen (einiges davon habe ich schon punktuell geschrieben. Hier nochmal eine Zusammenfassung/Erweiterung):

Nahrungmittel mit hohem KH Anteil sind meistens recht fettarm. (zB ganze Fruchtpalette: kaum Fett).
Nahrungsmittel mit hohem Fett Anteil, sind meist KH arm. (Nüsse, Fleisch, Fisch, - die ganze Palette tierischer Eiweiße, Avocado...)

Warmes Klima begünstigt fettarme + KH-reiche Ernährung. (Protein = Fix. Energie variabel, in dem Fall eher aus KH, da Tiere in warmem Klima kein Winterfett ansetzen). Wenn ich das richtig im Kopf hab, betrifft das auch Fische - Fische aus Kaltwasser sind fettreich. Fische aus wärmerem Wasser sind fettarm.
(auch da jeweils nach Klima/Jahreszeit und auch abhängig davon, wo sich Fische aufhalten Unterschiede).

(und ja, auch in warmem Klima gibt es Nüsse, fettreichere pflanzliche Lebenmittel. Die haben dann aber ebenfalls eher wenige KH).

Kaltes Klima begünstigt fettreiche, KH-arme Ernährung. Protein = w.o. fix. Energie variabel - in dem Fall eher aus Fett.

Ich schließe daraus:
Optimale Ernährung war auch von Außentemperatur (und damit Vegetation, Futter für Tiere etc.) abhängig. Der Mensch hat sich angepasst, und das gegessen, was grad "in Saison" war.
Wenn es warm ist und im Vgl. KH leichter verfügbar sind, ist es ok/normal den ganzen Tag durchzufuttern, um an Energie zu kommen. KH geben schnelle Energie, die genutzt wird um zur nächsten Nahrungsquelle weiterzugehen.

Umgekehrt wenn KH niedrig sind, Fett hoch, wird auch mehr Verdauungsenergie gebraucht, es sättig aber auch länger.

Umgelegt auf den modernen Menschen - es ist in Ordnung, nach dem Essen zu ruhen/der Verdauung Ruhe zu geben, wenn der Körper das fordert. (machen ja zB Löwen, Affen etc. auch).
Ich schließe eine Mahlzeit ist nicht per se gut/schlecht, weil sie unmittelbar Energie gibt oder umgekehrt den Körper ein wenig zur Ruhe bittet.

Nach einer Obstmahlzeit sollte man bei gesundem Darm schnelle Energie haben/den Drang haben sich zu bewegen, um den Zucker der in die Muskeln gekommen ist, auch zu verwerten.
(ich denke da an sehr zuckerhaltige Schuljausen, nach denen Kinder dann still sitzen müssen. Oder Mittagessen in der Kantine - die wahlweise müde machen oder "falsche" Energie. Dazu der "Zwang" das in relativ kurzer Zeit runterzuessen und dann gleich weiter zu arbeiten. Da merke ich, wie natürlich/angenehm es für mich mittlerweile ist, dass ich nur esse, wenn es grad gut passt/ich es für mich gut verwerten kann. Also bei Stress, ich nicht "schnell, schnell" zumindest eine Kleinigkeit brauche (weil der Körper nach Energie schreit), sondern mein Körper in Ketose sich seine Energie einfach aus den (Fett-)Depots holt. Kindi handhabt es automatisch auch so. Isst tlw. erst am späten Nachmittag/wenn Ruhe einkehrt.)
Er hat mir erzählt, wie bei einem Sportevent die anderen Kinder laufend Zucker als Naschub gegessen haben. Andere Lebensmittel (wie Fleisch) wurden links liegen gelassen.
Er hat es für sich durchgetestet und isst bei so Events (wenn sie gleich in der Früh losgehen) vorab auch kein Eiweiß, sondern nur Fett oder gar nichts. Damit ist er dann für viele Stunden aktiv/stabil mit seiner Energie, ohne Nachschub zu brauchen.
Er meinte, wenn er in der Früh Fleisch isst und dann gleich Sport machen soll, will sein Körper nicht. Da braucht sein Körper Ruhe.

Mahlzeiten - von Natur aus Mono. In der Natur würde man kaum ein wenig von diesem Busch, mit ein wenig von diesem Tier, + ein wenig von dieser Frucht... zusammensammeln, und dann gemeinsam essen.
Der Magen trägt auch in Schichten ab und mischt nicht. Dadurch leichtere Verdauung (Optimale Bereitstellung notwendiger Enzyme).
So "gsunde" Kombimahlzeiten, wie Mensch sie isst, sind imho von Natur aus nicht vorgesehen gewesen.

Durch Verarbeitung von Nahrungmitteln hat sich die Zusammensetzung EW/Fett/KH stark geändert (vA durchs Hinzufügen von Zucker zu so vielen Fertigspeisen).

Ich bin fasziniert, wie gut der menschliche Körper an eine natürliche Lebensweise angepasst ist (und wie er messbar/so gut wie bei allen strauchelt, wenn man davon über längere Zeit abweicht).

Soweit mal zum "Urzustand"/dem Urprogramm, für den unsere Körper gebaut sind.
Und von dem die meisten von uns Tag für Tag abweichen da ja durch Supermärkte/365 Tage Verfügbarkeit von allem unabhängig von Temperatur/Jahreszeit die somatische Intelligenz außer Kraft gesetzt wird.

***
Was ich mir rausziehe:
Vielfalt ist nicht notwendig. Optimale Nährstoffversorgung ist das Ziel. Und diese kann durch wenige - richtige - Nahrungsmittelkombis erreicht werden (oder eben - in warmem Klima - durch einen bunten Mix). Aber bunt/vielflältig ist imho nicht mono/wenig vielfältig überlegen.
(ein Pandabär isst nur Bambus. Ein Koalabär nur Eukalyptus. Die würden von einer größeren Vielfalt 0 profitieren).
Es geht um optimale Verwertung der verfügbaren Nahrung. Bzw. im Umkehrschluss auf kränkliche Menschen: der Verdauung das geben, was sie optimal verwerten kann und mit allem versorgt ist.

Der Körper signalisiert durch Sättigung/Hunger sehr klar, ob es passt, oder nicht. (Solange Hunger/Appetit da ist, fehlt ihm was. Auch bei teils massivem Übergewicht ist imho das wichtigste Signal: dieser Körper verhungert bei voller Schüssel. Das Richtige kommt nicht rein (oder kann nicht verstoffwechselt werden).
Umgekehrt können bei deutlichem Untergewicht/Appetitmangel genau so Mängel die Ursache sein. Auch Abneigung gegen essenzielle Nahrungsmittel (zB Fleisch, tierisches Eiweiß, das nicht verdaut werden kann - Verdauungsschwäche, die wiederum durch Mängel ausgelöst wurde. Wenn zB Zink, Jod, Salz, Selen, Kupfer... fehlt, hängen die Enzyme, die Magensäureproduktion kommt nicht nach) usw...

Man "ekelt" sich vor div. Nahrungsmitteln. (auch schwache Schilddrüse macht Proteinverdauung eher schwierig...)

mE darf man nicht in die Falle tappen, nur mehr Dinge zu essen, die man gut verdauen kann, wenn dadurch mehr und Mängel entstehen und Systeme im Körper mehr und mehr zusammenbrechen.
(ich denke da vA an Menschen mit vielen UV, die dann tlw nur mehr Reis gut vertragen. Wenn die dem Impuls nachgeben (und nur mehr Reis essen), kommen sie aus ihrem Symptomekarusell nicht mehr raus).

Es bleibt ein spannendes Thema :)

lg togi
 
Viele interessante und plausible Gedankengänge, finde ich.

Ich schließe eine Mahlzeit ist nicht per se gut/schlecht, weil sie unmittelbar Energie gibt oder umgekehrt den Körper ein wenig zur Ruhe bittet.
Da denke ich an den alten Spruch: "Nach dem Essen sollst Du ruh'n oder 1000 Schritte tun", wobei ich dabei bisher nicht an die unterschiedliche Wirkung von KH/Fett (--> Energie --> Schritte tun) und Eiweiß (--> Müdigkeit --> Ruh'n) dachte. Meist wird es ja auch kombiniert und das schon seit einigen Generationen.

Ein paar Gedanken und eigene Erfahrungen:
Oder Mittagessen in der Kantine - die wahlweise müde machen oder "falsche" Energie. Dazu der "Zwang" das in relativ kurzer Zeit runterzuessen und dann gleich weiter zu arbeiten.
Mit dem warmen Mittagessen in der Kantine/Mensa habe ich schon zu Beginn des Studiums aufgehört, weil ich danach regelmäßig in den Seilen hing. Teils esse ich mittags Rohkost (eine Zeit lang waren Salatbars angesagt; was Du sicherlich nicht nachvollziehen kannst, @togi ;)), kann auch eine einzelne Banane sein, teils ein Rührei (was natürlich auch warm ist, aber eben nicht das typische "Mittagessen" mit Fleisch, "Sättungsbeilage" aus KH und Alibi-Gemüse) oder früher auch mal nichts. So ist dann auch noch etwas Frischluft und Bewegung drin.

Mahlzeiten - von Natur aus Mono.
Pro Mahlzeit mag das stimmen; ich denke allerdings, über die Zeit gesehen ist/war es bei unseren Vorfahren dann doch wieder eine (große) Vielfalt. - Ich vermute auch, dass die heutzutage übliche Empfehlung des "bunt Essens" u.a. den Hintergrund einer Risikodiversifizierung hat; es werden ja immer mal potenziell schädliche, z.B. krebserregende Stoffe in Lebensmitteln entdeckt und bei "Abwechslung" kommt das einzelne Lebensmittel eben nicht so oft dran. Auch ist heutzutage für Viele die Orientierung schwierig und wie Du schreibst die "somatische Intelligenz" oder der Instinkt nicht mehr so präsent.

Hier sehe ich einen Widerspruch:
Bzw. im Umkehrschluss auf kränkliche Menschen: der Verdauung das geben, was sie optimal verwerten kann und mit allem versorgt ist.
mE darf man nicht in die Falle tappen, nur mehr Dinge zu essen, die man gut verdauen kann, wenn dadurch mehr und Mängel entstehen und Systeme im Körper mehr und mehr zusammenbrechen.
... wobei Du das erste womöglich kurzfristig und das zweite auf lange Sicht meinst? Allerdings argumentierst Du bei Deiner derzeitigen Ernährung auch öfter mal mit der Verträglichkeit (für Deinen Dickdarm).
 
Gibt es überhaupt die "gesündeste Kostform"? Ist das nicht einfach eine individuelle Geschichte?

Mir hat mal so ein Kurstätteleiter gesagt, dass z.T. seine kränksten Patienten Rohköstler sind. Und für andere ist das "die Wunderernährung", mit wohltuenden Effekten auf die Gesundheit!

Also muss vielleicht jeder selber abchecken, was ihm/ ihr eben gut bekommt? 🤔
 
Müsste man zu der Frage nicht auch schreiben, was ist die gesündeste Kostform, ausgehend von einem gesunden Körper?

Wer (chronisch) krank ist, hat ganz andere Voraussetzungen, braucht vielleicht ganz andere, ihm individuell angepasste Formen.

Was man generell sagen kann, ist doch dass schlechte Fette und Zucker, Fast Food, schlechte KH, Pestizide etc. nicht gesund sein können. Aber das wissen hier eigentlich die meisten.

Letztendlich wird es auf Bio - Lebensmittel im Allgemeinen und im Speziellen dann auf das Verhältnis von Fetten/KH/Proteinen/ Ballaststoffe hinauslaufen?

Und da denke ich, macht es die Kombination aus, wie fettarm und Khydratreich oder Protein und fettreich und dergleichen. Und welche Quellen, tierisch/pflanzlich und detaillierter von welchen Arten dabei.

Und letztendlich spielt auch das ganze Umfeld und der Lebensstil eine Rolle. Wenn das nicht passt, dann kann auch eine gesunde Kostform nur begrenzt wirken.

Es gibt viele Möglichkeiten sich gesund zu ernähren und vielleicht tut man auch gut daran, diese immer mal wieder zu wechseln. Und sich nicht dazu gedrängt fühlen in eine bestimmte Kostform gepresst zu werden, die gerade im Trend liegt.

Wichtig ist doch in erster Linie herauszufinden, inwieweit die Nährstoffe der ausgewählten LM auch den tgl. Bedarf des Körpers ausreichend decken. Um das herauszufinden, gibt es ja auch genügend Möglichkeiten (Bluttests, Nährwertrechner etc)
 
Ja, für kranke Leute kann eine vorübergehende (Rohkost?)-Diät vielleicht heilsam sein. Sagt ja auch der Enkel von Max. Bircher-Benner, die über 100 Jahre Erfahrung haben mit Tausenden von Patienten.
 
Das Video ist wirklich kaum zu ertragen...🤮

Zeigt natürlich auch die schlimmsten Bilder. Aber ja - was hinter einem Schnitzel steckt, will ja sonst niemand sehen.
Vergessen wird aber dabei, dass die Natur grundsätzlich so ist, dass "man sich isst" - ein Fressen und gefressen werden.

Und dass dann Veganer noch das Büsi zu einem machen wollen.... das ist eben dann wirklich nicht mehr normal.

Damit will ich in keiner Weise mich gegen vegane Ernährungsformen aussprechen. Als ich ganz vegan lebte für eine Zeit, habe ich mich so fantasievoll wie fast noch nie bekocht - neues kennengelernt. Es ist schlicht toll!

Aber ob es nun wirklich 100 % vegan sein soll?

Naturvölker, wie auch die Indianer haben gejagt, sich beim Tier entschuldigt, und alles verwendet vom Tier - "nose to tail".
Diese Wertschätzung geht in der Massentierhaltung völlig verloren. Darum bin ich einfach nicht für die ganze Radikalität, die sowieso nur zu Abwehrreaktionen führt. Aber natürlich für:

  • die Abschaffung jeglicher Massentierhaltung
  • Rückkehr zu einem massvollen/ umsichtigen Konsum tierischer Lebensmittel
  • viel mehr Tierschutz/ artgerechte Haltung
  • Abschaffung von Tierversuchen
Der hohe Konsum tierischer Lebensmittel (pro Person und Tag 1 grosse Bratwurst von vielleicht 140 g, von der Menge her! Ein Irrsinn!) Viel zu viele Eier/ Milchprodukte.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das verstehe ich jetzt nicht. Das ist eine Tatsache, die immer gern auch nicht gesehen wird!
Die Natur ist grausam! Allerdings weniger grausam als das was Tierfabriken sind.
Denn ein Prädator tötet in der Regel schnell - ausserdem hat das flüchtende Tier eine Chance. Es geht immer um Leben und Tod. Fängt der Prädator keine Tiere, ist selber vielleicht verwundet, und kann so keine mehr erlegen, dann muss er dranglauben. Also bitte keine "Plüschtierfantasien" :)

Und das so herzige, Schmusetigerbüsi, ist eine gnadenlose Jägerin! Den Katzen fallen jährlich Mio. von Vögel zum Opfer...und es spielt vielleicht auch noch mit der Maus.

Das bringt man jeweils auch fast nicht zusammen. Ich finde Katzen auch ganz ganz toll!

Da hat jemand seinen Beitrag rausgenommen - jetzt stimmt halt die Abfolge nicht mehr...
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallihallo,
Da denke ich an den alten Spruch: "Nach dem Essen sollst Du ruh'n oder 1000 Schritte tun", wobei ich dabei bisher nicht an die unterschiedliche Wirkung von KH/Fett (--> Energie --> Schritte tun) und Eiweiß (--> Müdigkeit --> Ruh'n) dachte. Meist wird es ja auch kombiniert und das schon seit einigen Generationen.

Ja genau. Der Spruch passt gut und zeigt imho auch gut, wie widersprüchlich das ganze Thema ist. Soll man nun ruhen oder sich bewegen? (lt. dem Spruch).
Vernunft sagt: der Körper zeigt, was er braucht.
(Realität zeigt: Kinder, die wie Gummibälle hüpfen wollen und stattdessen still sitzen müssen vs. Mensch, der Verdauungsnickerchen halten möchte und stattdessen arbeiten muss).


Mit dem warmen Mittagessen in der Kantine/Mensa habe ich schon zu Beginn des Studiums aufgehört, weil ich danach regelmäßig in den Seilen hing. Teils esse ich mittags Rohkost (eine Zeit lang waren Salatbars angesagt; was Du sicherlich nicht nachvollziehen kannst, @togi ;)), kann auch eine einzelne Banane sein, teils ein Rührei (was natürlich auch warm ist, aber eben nicht das typische "Mittagessen" mit Fleisch, "Sättungsbeilage" aus KH und Alibi-Gemüse) oder früher auch mal nichts. So ist dann auch noch etwas Frischluft und Bewegung drin.
Auch in Ö hört man oft, "das liegt mir wie ein Stein im Magen". Meinem Verständnis nach eher nach so Bomben wie Wr. Schnitzel mit Pommes und Bier und Torte...
Aber im Grunde immer wenn es zu viel ist/man sich "vollgefressen" hat oder etwas schwerer verdaut werden kann (warum auch immer).

Ich hab es so gehandhabt, dass ich nur was "Leichtes" gegessen habe zu Mittag. Frühstück meist ausgelassen habe und mich mit Kaffee über den Tag gerettet habe. Und dafür dann am Abend meine Hauptmahlzeit hatte - viel zu knapp vorm Schlafen gehen...

Salaltbars waren auch immer meins (und ich hab heute auch kein Problem damit - solang ich es nicht essen muss. Und ob ich Pflanzen rupfe und in den Kompost schmeiße, oder wasche und in eine Schüssel schmeiße - alles kein Problem ;). Und bei mir werden auch laufend Veganer verköstigt, also jede/r wie er/sie mag 😊.
Aber mein damaliger "Salathunger" ist nicht somatischer Intelligenz entsprungen (wie viele Kinder kennst Du, die ein Restaurant nach Salatbar aussuchen? Wie viele Männer? Wie viele Frauen? Ich würde sagen die Gruppe der Frauen gewinnt! ;)😇)

Wenn es "leicht" sein sollte ware es damals eher der grüne mit (möglichst fettarmem) Dressing und homöopathischer Dosis Croutons, ein paar Samen drüber gesprenkelt. Wenn ich danach nicht mehr arbeiten musste und ich "gesündigt" hab, war es kaum grün, sondern fast nur mit Bohnen und später auch Thunfisch und anderen gehaltvollen Dingen. (also auch da - Instinkt wollte mehr Eiweiß. Die disziplinierte Togi hat sich geplagt, ja nur möglichst "leeren" Salat reinzustopfen, weil der ja so gsund ist.... und Bohnen haben ja so viele Kalorien usw.... - ein Kind der "damaligen Zeit" eben)
Und es ist ja so schön bunt und frisch gewesen... Heute muss ich über mich und meine Plausibilisierungsversuche lachen. Das kommt mir so surreal vor. (und ja, Geschmäcker sind verschieden. Alles gut... 😊 )

Interessant auch, dass alle meine Freunde div. Salatblätter auf dem Teller (in Restaurants) als Deko gesehen haben und nicht gegessen haben. Die hab ich dann voller Freude gegessen. (und war fast immer hungrig und wurde schnell dicker, wenn ich ein paar Bissen zu viel gegessen habe. Natürlich gab es dann zum Salat irgend ein Baguette oder ähnliches. Irgendwas MUSSTE ich ja essen. Sie haben sich die Schnitzeln (Würstel, Braten etc.) eingeworfen und waren schön satt und haben damals essen können was sie wollten, ohne zuzunehmen).
Wie viele Kronleuchter mir retrospektiv aufgehen...

Pro Mahlzeit mag das stimmen; ich denke allerdings, über die Zeit gesehen ist/war es bei unseren Vorfahren dann doch wieder eine (große) Vielfalt. - Ich vermute auch, dass die heutzutage übliche Empfehlung des "bunt Essens" u.a. den Hintergrund einer Risikodiversifizierung hat; es werden ja immer mal potenziell schädliche, z.B. krebserregende Stoffe in Lebensmitteln entdeckt und bei "Abwechslung" kommt das einzelne Lebensmittel eben nicht so oft dran. Auch ist heutzutage für Viele die Orientierung schwierig und wie Du schreibst die "somatische Intelligenz" oder der Instinkt nicht mehr so präsent.
So verstehe ich das auch - Monomahlzeiten, wenn man Einzelmahlzeiten betrachtet (bzw. vermutlich "sequenzielle Mahlzeiten") und Diversität über viele Mahlzeiten gerechnet. Imho an erster Stelle, um alle Bedürfnisse des Körpers abzudecken, und wie Du schreibst auch als Risikodiversifizierung.
Die Frage ist: was ist optimal? Was braucht der Körper um wirklich gut genährt zu sein? (als Ergebnis. Nicht als Weg dorthin. Meine Vereinfachung: Struktur und Energie).

Was/wie würde Mensch essen, wenn rundherum alles verfügbar wäre? (naturbelassene Lebensmittel - also ohne den ganzen hochverarbeiteten Kram).
Am ehesten vermutlich so, wie die Studie mit den Weisenkindern? (kam schon öfter im Forum vor. Also mal eher eiweißlastig, dann wieder KH lastig. Ich muss da nochmal reinschauen, ob die Kinder auch Fett in beliebigen Mengen essen konnten).
Kann ein Mensch sich artgerecht ernähren, wenn verhältnismäßig gesehen "Leckerlies" unbeschränkt angeboten werden (auch wenn es "nur Obst" ist)? Siehe später Hinweis auf Hoboken/Zoo.

Würde Krebs in natürlicher Umgebung überhaupt eine Rolle spielen? (Mal abgesehen davon, dass die "sonstigen Risiken" in freier Wildbahn tlw. Lebensspannen stark verkürzen. Und ja: ich bin froh, dass wir nicht mehr in Höhlen leben müssen, uns von Moskitos zerstechen lassen müssen etc... Wer hat sich das einfallen lassen? Die armen Kühe, Pferde etc... Ist ja grausam, wie die Stechbiester die malträtieren. Und dann haben die nicht mal Hände, um draufzuhauen... Nur so eine "Nebenbeobachtung".... Man stelle sich vor, die hätten Histaminintoleranz... :oops:)

In der Tiermedizin/in Zoos, wann auch immer es um "unfreie Tiere" geht, spricht man von "Menschenkrankheiten" bzw. "Zivilisationskrankheiten". Also Krankheiten, die so in der freien Wildbahn nicht oder kaum vorkommen und meist von nicht artgerechter Haltung/Ernährung stammen.
Also Ursache --> Wirkung klar ist.

Von Krebs über Herz-/Kreislauferkrankungen, Diabetes, Autoimmunerkrankungen - sie alle entstehen durch nicht artgerechte Ernährung. Beim Menschen genau so wie beim Tier.
(ich erinnere mich an eine Zoo Studie - ich glaub der "berühmte" Hoboken Zoo (berühmt aus "die Pinguine aus Madagaskar 😜) - Affen, die zu viel Obst bekommen haben und daraufhin eine ganze Palette "Zivilisationserkrankungen" bekommen haben (Insulinresistenz/Diabetes, Herz-/Kreislauferkrankungen). Ev. war es auch nicht ein "zu viel" an Bananen, sondern unterm Strich ein zu wenig Eiweiß? Auch da - müsste man sich genauer anschauen.

Aus div. Dokus: da gab es zB eine riesige Schildkröte ("Snapping Turtle"), mit massivem Übergewicht (da hingen die Fettpolster an ihren Beinen so tief, dass sie sich de facto nicht mehr bewegen konnte. Also so viel Fett, dass sie nicht mehr in ihr "Haus" verschwinden konnte), weil sie mit beliebigen Mengen Katzenfutter gefüttert wurde.
Oder wenn man sich Hund, Katzen anschaut, die tlw. massive psychische Probleme haben, tlw. völlig überfressen sind/mehr rollen als gehen etc.
Ich hab meiner Katze extra Futter mit Mais, Erbsen, Karotten etc. gekauft. Weil ich das für gesünder befand. (sie hat dann recht jung Magenkrebs bekommen. Zufall? Bezügl. ihrer Heilung siehe Bengston Thread).
Nagetiere kann man leicht "rund" füttern - die hören nicht auf zu fressen, weil....?
(vermutlich weil in der Natur gewisse Nahrungmittel nur selten vorkommen. Daher keine Bremse?)

Affen in Wildparks, die sich immer im Gastrobereich bedient haben (dort den Menschen ihr Essen geklaut haben bzw. Mistkübel ausgeräumt haben). Die haben sich freiwillig jede Menge Softdrinks, Pommes etc. reingeschoben. Und entsprechende Symptomatik entwickelt. In dem Setting sogar massive Verhaltensauffälligkeiten - wie Kinder mit ADHS. Unfallhäufigkeit stieg, Erkrankungen schossen hoch. (nachdem man ihnen Weg zu Menschenessen versperrt hat, hat sich ihre Situation wieder normalisiert).

Daran sieht man imho die Grenzen von somatischer Intelligenz. Wenn verarbeitetes Futter einfach "zu gut schmeckt" übergeht man die Bedürfnisse des Körpers (egal ob man ein Hund, ein Mensch, eine Ratte ist... ) bzw. vermute ich mittlerweile, dass eher Mängel die Ursache für "zu viel Appetit" sind (das Falsche in zu großen Mengen, bringt Makros rein, aber ev. im Ungleichgewicht. Daher schreit der Körper weiter nach Futter, weil was fehlt)

Hier sehe ich einen Widerspruch:
Bzw. im Umkehrschluss auf kränkliche Menschen: der Verdauung das geben, was sie optimal verwerten kann und mit allem versorgt ist.

mE darf man nicht in die Falle tappen, nur mehr Dinge zu essen, die man gut verdauen kann, wenn dadurch mehr und Mängel entstehen und Systeme im Körper mehr und mehr zusammenbrechen.
... wobei Du das erste womöglich kurzfristig und das zweite auf lange Sicht meinst? Allerdings argumentierst Du bei Deiner derzeitigen Ernährung auch öfter mal mit der Verträglichkeit (für Deinen Dickdarm).
Ah, da habe ich mich missverständlich ausgedrückt.
Ich dachte da "allgemein gesehen" (im Sinne des Threads) viel simpler an die 2 essenziellen Säulen:
STRUKTURNAHRUNGSMITTEL (Protein) und ENERGIENAHRUNGSMITTEL (KH und/oder Fett).

Man MUSS (imho) aus BEIDEN Gruppen ausreichend aufnehmen. (und wenn eine Gruppe nicht geht- schauen, wie man sie verträglich macht. Welche workarounds funtkionieren - zB Enzyme, Magensäurekapseln etc.)

In meinem Beispiel - nur mehr Reis (stellvertretend für die KH Gruppe)- fehlen die Strukturnahrungsmittel (aka Eiweiß). Und ab dem Punkt kann es nur mehr schief gehen.
(somit wenn jemand fast nur mehr KH isst - bei div. Obst-/Rohkostformen - kann das kurzfristig sehr gut tun. Kaputte Eiweißbrücken werden wie beim Fasten abgebaut und der Körper funktioniert besser/die kaputten Eiweißverbindungen werden neu verbaut. Man fühlt sich kurzfristig gut. (klar - es kommt viel schnelle Energie rein. Fehler im System werden abgebaut.)

Sobald diese "Reserve" nicht mehr da ist (und man weiter ein Eiweißdefizit fährt), kommt man mehr und mehr in den Eiweißmangel rein und fühlt sich kränker und kränker (siehe viele Beispiele hier im Forum, im Netz...)
Das Dilemma ist: Eiweiß liegt dann tlw. schwer im Magen. Den Menschen graust dann zB vor tierischem Eiweiß. (nicht jeder wird aus ethischen Gründen vegan/vegetarisch. Auch jene, die aus gesundheitlichen Gründen Fleisch meiden, merken zB "ah, mir geht es ohne Fleisch so viel besser. Denn das liegt mir wie ein Stein im Magen". Ich übersetze: ihnen fehlt die Verdauungskraft (Schilddrüse, Nebenniere, Enzyme, Magensäure....) - also entlastet es (kurzfristig) Unverdauliches zu meiden. Mittel-/langfristig fährt man seinen Körper gegen die Wand.

Jene, die auf pflanzliche Eiweißquellen umsteigen und die in ausreichender Menge gut verwerten können - andere Liga. (ich denke mir jene, die gesund sind, werden auch kaum hier mitlesen).

Ich rede somit von jenen, die pflanzenbasiert recht schnell in ein massives Eiweißdefizit rutschen (tlw. auch aus Unwissen). Da gehen dann auch oft mit der Zeit Bohnen, Hülsenfrüchte, Nüsse nicht. Unverträglichkeiten werden immer mehr. Gluten geht dann nicht mehr. Dann werden Mipros weggelassen... (müssen weggelassen werden, weil die auch nimmer gehen) usw.
Daher meiden sie mehr und mehr alles Unverträgliche und das Verträgliche (das oft zu KH lastig ist) lässt die Negativ-Spirale nur weiter drehen. (so hab ich das auch gespielt. Also spreche ich - leider auch da - aus Erfahrung).
Durchbrechen kann man das imho nur, wenn man wieder genug Eiweiß reinbekommt (zB mit Fleisch, vA Rind - warum auch immer (den Teil verstehe ich nocht nicht - warum grad Rind so gut geht) oder mit MAP + div. Eiweißpulvern (falls die gehen), zumindest bis man dan wieder natürliche/möglichst unverarbeitete Nahrung verstoffwechseln kann).
Und wer schon in der Insulinresistenz steckt, kann auf Fett ausweichen (als alternative Energiequelle).

Soweit meine Erkenntnisse/mein aktueller Stand der Dinge (ist "work in progress". Mal sehen, wo sich das noch hin entwickelt).

Zusammengefasst (meine Sicht der Dinge stark verkürzt): optimale Ernährung für durchschnittlich Gesunde scheint recht flexibel möglich zu sein (je nach Angebot), solange man auf ein genug an Protein und halbwegs vernünftige Energiequellen schaut (KH - nicht zu viel "Einfachzucker", auch nicht aus Obst. Bei den Fetten würde ich Saatenöle meiden). Generell eher Monomahlzeiten oder Trennkost (wenige Zutaten).

Immer wieder mal fasten (und wenn es "nur" intermittierendes Fasten ist), damit der Körper Reparaturprozesse fahren kann.

In unseren Breiten wäre vermutlich eine natürliche Ernährung
- im Sommer:
Eiweiß+KH (Fett eher untergeordnet)
- im Winter: Eiweiß+Fett (also saisonal und REGIONAL angepasst). Und ja, wir sind raus aus den Höhlen und die Supermärkte sind voll, die Arbeitszeit Winter-/Sommer ändert sich nicht usw...

Wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist (man bereits Erkrankungen hat), MUSS man imho dennoch schauen, dass BEIDE Säulen (Struktur/Energie) gleichermaßen abgedeckt sind. Wer Probleme mit Zuckerstoffwechsel, Dickdarm oder div. Antinährstoffen hat, kann mMn gut auf Fett als Energiequelle ausweichen. (siehe zB Mikaela Peterson und ihre Mutter - die können aus genetischen Gründen nur Fleisch+Fett essen. Für die gibt es von außen gesehen keinen epigenetischen Ausweg. Faszinierende Heilungsgeschichten, die ich als Recherche empfehlen kann).

So verstehe ich auch den Thread: aus der vollen Schüssel an lokal wachsenden/gedeihenden Möglichkeiten zu schöpfen, hört sich gut an/ist für Gesunde vermutlich die beste Variante.
Für jene, die ihre Gesundheit wieder aufbauen wollen, kann man andere Wege gehen (solange man sich an das einfache "2-Säulen-Konzept" (c) togi ;) hält).

lg togi
 
Oben