Zu dieser Aussage noch eine Frage:
Damit ist der Knochenaufbau bzw. eine knochenprotektive Wirkung nur eine mögliche Folge der Vitamin-D-Aktivierung und keine zwingende. Sie tritt nur ein, wenn im Rahmen der Regelkreisaktivierung ein Calciumüberschuss erzielt wird. Gelingt dies nicht, würde sogar eine Osteolyse erfolgen, um das Serum-Calcium zu stabilisieren.
Was bedeutet das nun genauer - nur ein Überschuss an Calcium kann in die Knochen eingebaut werden?
Exakt.
Ohne täglich ausreichend Calcium kein Knochenerhalt.
Ohne täglich ausreichend Calcium in Verbindung mit unnatürlich hohen 25-OH-D3 Hormonwerten dann beschleunigte Weichteilverkalkungen mit Anlagerungen an vorzugsweise entzündeten Geweben, Gefäßen, Nieren.
Das ist das eigentliche Kalziumparadox.
Menachinone (K2) sind eine eingeschränkt wirksame Krücke um das abzumildern; den Knochenwiederaufbau zumindest soweit in diesem Rahmen noch höchstmöglich zu halten. Wird Warfarin eingenommen ist auch zusätzlich diese Carboxylierung versaut.
Der Fehler liegt in der D3-Therapie, die falsch und irreführend "Substitution" genannt wird, in einer ungeeigneten Kalziumzufuhr, und in vorbestehenden Entzündungen, die im Kern Infektionen sind, die aus allen erdenklichen Mikroben bestehen und darum gezielte und kostspielige Suchen nach z.B. Borrellien nur einen abwegigen Kleinstaspekt darstellen.
Wegweisend war die Beobachtung, dass sich bei Patienten mit chronisch-entzündlichen und autoimmunen Erkrankungen nicht nur die zu erwartenden niedrigen Calcidiol-(25(OH) D)-Werte fanden, sondern gleichzeitig erhöhte Calcitriol-(1,25(OH)2)-Werte. Wissenschaftler konnten zeigen, dass erhöhtes Calcitriol wesentlich prävalenter war als vermindertes Calcidiol und darüber hinaus sehr stark mit klassischen Entzündungsmarkern wie CK und CRP korreliert.3)
Vereinfacht gesagt: Je mehr Calcitriole sich messen ließen, desto entzündeter war der Patient.
[...]
Dabei liegen v.a. die Grenzwerte für 1,25(OH)2 deutlich zu hoch, da dieses bereits ab 110pmol/l (45pg) mit Entzündungsmarken wie CK und CRP korrelieren.
Genau das ist der Punkt.
>45pg/ml Serum 1,25-OH-D3 ist ein Krankheitszeichen.
Gesunde Spiegel liegen darunter.
Geringere 1,25-OH-D3 Spiegel <45pg/ml schließen solche Erkrankungen im Einzelfall aber nicht aus, weil die Serumverteilung des vorwiegend intrazellulären 1,25-OH-D3 auch von Verortung und Durchblutung der von Entzündungen=Infektionen betroffenen Gewebe abhängig ist.
(Seco)Steroidhormone weisen außerdem grundsätzlich ein sehr hohes Übersprechen fremder Rezeptoren in den Zellkernen auf, für die sie eigentlich nicht gedacht sind (Receptor-Crosstalk). Schon dadurch entstehen mit zunehmender reaktiver Erhöhung von 1,25-OH-D3 die vielfältigsten Organfehlfunktionen.
Solche Infekte mit so einer Wucht des Niederlegens kenne ich nicht bei mir und ich nehme stark den Zusammenhang mit der VD Einnahme an, weil mir auch unmittelbar nach der Einnahme ganz flau wird.
[...]
Naja das gehört wohl nicht hierher, kann aber nun die Zeilen/ Warnungen von Granit besser nachvollziehen.
Erst bei ausreichend tiefen 25-OH-D3 Spiegeln
kann die unmittelbar überwiegende Wirkung von eingenommenem Cholecalciferol eine unerwünscht heftige Immunstimulierung sein, wenn es sofort zu Calcitriol (1,25-OH-D3) umgewandelt wird, ohne am VDR durch 25-OH-D3 oder mikrobielle Liganden blockiert zu werden, und dadurch die antimikrobiellen Peptide stimuliert.
Bei ausreichend tiefen 25-OH-D3 Spiegeln kann das aber auch durch UV- oder Infrarotstrahlung geschehen, mit Synthese und Isomerisierung von Calcitriol in der Haut und noch tief darunter (IR-Strahlungstiefe) direkt in den Zellen.
Die aus Sonneneinstrahlung erfolgte Schaffung von D3-Metaboliten verhält sich dahingehend anders gegenüber unmittelbar systemischen Gaben.
In den Tuberkulosekliniken des vorigen und vorvorigen Jahrhunderts waren die positiven Nutzen von Licht- und Sonnenaussetzung durchmischt. Vermutlich in Abhängigkeit des Erkrankungsstadiums und der individuellen (oder Zeit- und Gruppentypischen) Ausgangsbedingungen.
Im Marshall-Protokoll vermeidet man die Sonnenbestrahlung: Anfangs um das 25-OH-D3 notwendig tief zu halten und später in der Phase einer wiederhergestellten Immunaktivität um die Immunreaktion nicht plötzlich zu stark überschießen zu lassen. Erst wenn die Mikroben überwiegend überwunden sind und die durchgehend erhöhte Aktivität des angeborenen Immunsystems nicht mehr gefordert ist kann man unbekümmert in die Sonne.
Peace.