Sternenlicht
Bei einer Lymne Borreliose würde es Sinn machen, den VLSE Wert mittels eines Westernblots zu sichten, der in der Regel aber nur gemacht wird, wenn die Elisa Vortestung positiv anspringt.
Manche Privatpatienten erhalten auf Anfrage auch so einen Westernblot, da dieser in der Regel aussagekräftiger ist und die Banden zeigt, die sich evtl. gebildet haben.
Wichtig ist, wie gesagt, dieser obige Wert Ist der positiv kann man noch von einer Aktivität ausgehen.
Bei mir wurden von Vorneherein immer nur direkt Western Blots gemacht. Es wurde noch vor der ersten Antibiose ein erster Test gemacht (ca. 14 Tage nach Zeckenentfernung und ca. 7 Tage nach Beschwerdebeginn), da war der Westernblot negativ.
Nach der ersten Antibiose auch. Und vor der zweiten auch, nach der zweiten auch. Eigentlich war er immer negativ, zu jeder Zeit.
Bis eben auf den umstrittenen LTT.
Eine Lumbalpunktion stand im Raum, wurde aber eher nur empfohlen, weil das letztlich das einzige neurologische Diagnostikelement ist, das bislang noch nicht durchgeführt wurde. Zudem habe ich die Behandlung einer Neuroborreliose (intravenöses Ceftriaxon 21 Tage) ja bereits erhalten, auch ohne vorherige Lumbalpunktion. Also selbst wenn diese positiv gewesen wäre, sollte es aufgrund dieser Behandlung dann ohnehin gegessen sein - angemerkt: laut schulmedizinischen und RKI-Leitlinien.
Aber an beiden Unikliniken wurde eine Borreliose von vorneherein eher ausgeschlossen. Die Beschwerden seien untypisch und selbst falls eine Infektion stattgefunden hätte, wäre dies mit dem oralen Doxycyclin bereits leitliniengerecht behandelt worden. Über die zweite, intravenöse Behandlung war man erbost: ohne einen Befund durch die Lumbalpunktion sei diese Behandlung unnötig und nicht indiziert! Die wollten sogar den behandelten Hausarzt anrufen und ihn zusammenscheißen deswegen.
Ich fragte dann den Uni-Prof: angenommen, es handelt sich tatsächlich nicht um eine Borreliose und ich bekomme nun aber dennoch diese intravenöse Antibiotika-Behandlung, was schadet es denn dann, außer dass ich halt täglich zum Arzt muss, um die Infusion zu erhalten?
Da meinte er: sofern Sie vom Antibiotikum keine anderen Beschwerden wie Magen-Darm, oder sonstige Nebenwirkungen bekommen, dann schadet diese intravenöse Behandlung grundsätzlich nicht, ich muss aber nochmal betonen, dass diese aktuell ohne Lumbalpunktions-Befund NICHT indiziert ist, sondern NUR, wenn ein Borrelienbefund bei der Punktion herauskommen würde.
Ich hatte 0 Nebenwirkungen durch die Infusionen, weder Darm, noch sonstiges. Ergo würde ich sagen: vielleicht war die Behandlung gar nicht notwendig aufgrund fehlender Infektion, aber da ich das eben nicht weiß, wurde sie jetzt halt dennoch gemacht...
Andererseits sind das eben Beschwerden, die ich so noch nie im Leben zuvor hatte und daher neu für mich sind. Und wenn man den Borreliose-Anhängern glauben soll, dann passen diese Beschwerden natürlich sofort auf Borreliose. Bei denen passt halt leider alles sofort auf Borreliose, selbst Kopfschmerzen oder Schwindel. Da gibt es blätterweise Symptomlisten mit den herkömmlichsten, alltäglichsten Symptomen, die dann anscheinend auch auf Borreliose zurückzuführen seien.
Ich weiß halt nicht, inwieweit man diesem Pfad folgen und vertrauen darf. Monatelange Antibiose, davon halte ich jedenfalls nichts. Da mach ich mir alles kaputt mit und krieg dann erst Recht noch Beschwerden.