hallo bettina
das habe ich mich auch oft gefragt, wie ich besser mit der situation, dass meine mutter an mrsa erkrankt war, umgehen könnte, im krankenhaus, im pflegeheim oder auch dazwischen mal wieder kurzfristig zuhause.
ich ging meine mutter ohne die vorgeschriebene schutzkleidung in der klinik besuchen, ich zog mir handschuhe über, ich habe sie nicht angefasst (wobei das fast unmenschlich schwierig ist und sehr viel überwindung kostet es nicht zu tun, weil dir der andere ja auch leid tut...) ich hab immer meine hände vor- und nachher desinfiziert, bin so schnell wie möglich durch die flure im krankenhaus gelaufen, weil ich bemerkungen von anderen irgendwie als unangehm fand. schliesslich hing ja das seuchentäfelchen an den zimmertüren...
bei uns (in der schweiz meine ich damit) war es so, dass es in manchen kliniken fast kein problem war, meine mutter durfte mit anderen patienten kontakt haben, die auch nicht an mrsa erkrankt waren, ohne schutzkleidung aber immer mit handschuhen. vor ihrem zimmer stand immer ein gerät zum desinfizierne der hände, das klo durfte von ihr nur innerhalb des zimmers benutzt werden und sie hatte immer ein einzelzimmer, auch wenn es noch andere mrsa patienten gab. andere kliniken da lag sie wie in einzelhaft, ohne kontakt zur aussenwelt, ausser den besuchern aus der familie (ich bin ein einzel"kind" von daher gab es relativ wenig besuch).
die wäsche meiner mutter durfte ich in einer der kliniken mit nach hause nehmen zum waschen, gemäss aussage des hygienebevollmächtigten sei das kein problem, 60grad sollte sie gewaschen werden, nach möglichkeit...bei anderen durfte noch nicht mal ein mitgebrachtes buch wieder mitkommen.
zuhause galten jedoch nie besondere vorschriften, obwohl eine pflegegruppe die beine meiner mutter zuhause zweimal täglich gereinigt hat, durfte ich die abfälle der reinigung (bergeweise material) entsorgen ohne, dass mir jemand sagte wohin damit...beim tod meiner mutter musste dann aber alles was mit ihr in berührung gekommen war auch noch original verpackte medikamente entsorgt werden. einmal wollte ich ein hörgerät meiner mutter ausserhalb der klinik mit neuen batterien versehen lassen, das war mit einem derart immensen aufwand verbunden, dass ich daran fast verzweifelte!
mit dem essgeschirr war es dasselbe problem, was von der küche kam musste zweimal umplatziert werden weil es auf der station in spezialgeschirr nochmals erhitzt wurde und nachher gleich entsorgt wurde, es sah auch wie hundenäpfe!!!
aber solange sie zuhause lebte gab es keinerlei schutzkleidung, keine handschuhe, berührungen waren erlaubt aber die hände sollten weiterhin desinfiziert werden.
ich habe mich selber jetzt vor einigen wochen testen lassen weil ich plötzlich unsicher war und angst hatte mich angesteckt zu haben, ich bin negativ.
vermutlich gibt es in deutschland bessere vorsichtsmassnahmen und regeln die gelten, hier empfand ich das als katastrophe und als totale verunsicherung von patienten, besuchern und der familie.
lg agnetae