Vielen Dank für eure Antworten, Kate und Grantler sowie für die freundliche Begrüßung!
Ich glaube nicht, dass eine Genanalyse ins Blaue dich weiterbringt.
Ich beschäftige mich ja bereits seit mehreren Jahren intensiv mit meinem Problemkomplex und habe auch schon überwiegend als Selbstzahler zahlreiche nicht genetische Untersuchungen durch Dritte durchführen lassen oder eigeninitiativ in Auftrag gegeben. Da ich jedoch in einigen Bereichen gerade auch familiär ein gehäuftes Auftreten bestimmter Beschwerden wahrnehme, denke ich, dass es nicht falsch ist, als Ergänzung auch einmal in diese Richtung zu forschen.
Aufgrund des klinischen Bildes sollte eine Verdachtsdiagnose gestellt werden und dann spezifisch Gentests veranlasst werden. Dafür gibt es Fachärzte für Genetik in den meisten Labors, da könntest du mit einer Überweisung zur Beratung hin.
Tatsächlich habe ich über die Jahre bereits allerhand Verdachtsdiagnosen erhalten, welche allerdings im Kassensystem am Ende zufälligerweise immer wieder in der „Psychoecke“ mündeten – mit dem ganzen Rattenschwanz. Dies und die Kombination aus Inkompetenz, Ignoranz, Überheblichkeit und einem vielfach ausgeprägten Geiz, gerade auch was Labordiagnostik betrifft, haben mich der kassenärztlichen Schulmedizin im Wesentlichen den Rücken kehren lassen. Trotz mehrfachem bitten habe ich seit den 2000ern ganze zwei Gentests erhalten – und diese waren auch noch abgespeckt. In einer idealen Welt mit einem Gesundheitssystem, dass diesen Namen auch verdient und kein Tarnbegriff für das exakte Gegenteil darstellt, würde ich sicherlich bequem eine Überweisung zur genetischen Beratung erhalten. In meiner erlebten Realität wollen die Mediziner allerdings keinen Handschlag verrichten, da ich ja gesund sei respektive „irgendwas mit Psyche“ hätte. Der Ehrgeiz scheint jedoch zu erwachen, wenn es darum geht, mich von der Bestimmung selbst einfacher Parameter wie 25-OH-Vit. D abzubringen, obwohl ich all diese Werte selbst bezahlt hätte. Mag sein, dass es im Kassenbereich engagierte und kompetente Ärzte gibt, die den Patienten unterstützen wollen und auch „am Ball bleiben“. Mir sind dahingehend jedoch leider nur Ärzte dem Namen nach begegnet, weshalb ich alleine oder mit meinen ganzheitlichen Therapeuten erheblich besser unterwegs bin. Am Ende muss ich aber auch dort mitunter eigeninitiativ meine Interessen wahrnehmen und „Anwalt in eigener Sache“ sein, da ich selbstverständlich auch in den ganzheitlich orientierten Praxen nicht der einzige Patient bin.
(Dieser Abschnitt soll aber keinesfalls eine Kritik an deiner o. g. Empfehlung darstellen, die ja prinzipiell einen guten Gedanken hat. Er soll lediglich meine negativen Erfahrungen wiederspiegeln, die ich bisher leider machen musste und skizzieren, warum ich so handle, wie ich handle.)
Ich denke allerdings dass die Ursachen unklarer Symptome meist in was anderem als den Genen liegen.
Dieser Aussage stimme ich zu. Borrelioseinfektion, Metallbelastungen, SIBO, TH1-Schwäche etc. sind leider alles Themen bei mir, mit denen ich schon (sehr) lange konfrontiert bin. Ich werde dazu in näherer Zeit an anderer Stelle noch einmal ein neues Thema eröffnen.
Die sind auch ganz bekannt, weiß aber nicht, ob die Kassenzulassung haben:
https://www.ipgd-labore.de/
Schöner Hinweis, danke! Soweit ich das überblicken kann, sind die dortigen Preise für Selbstzahler in Summe wirklich fair. Das Labor bietet sogar die Bestimmung von Genmarkern an, welche ich so noch bei keinem anderen hiesigen Institut gesehen habe, was ich natürlich ausgesprochen erfreulich finde.
Vielleicht schaust Du mal in die dazu bereits existierenden Threads, falls Du das noch nicht getan hast.
Überflogen habe ich schon einige Threads, allerdings scheinen meine Fragen dort nicht ausreichend thematisiert worden zu sein (oder ich habe etwas übersehen).
... meine ich, dass Du falsch liegst. Bei der Untersuchung von Polymorphismen wird tatsächlich (in welchem Labor auch immer) die genetische Situation untersucht. Es kann im Befund dann nur auf mögliche, nicht auf tatsächliche Auswirkungen hingewiesen werden.
Okay, gut zu wissen. Dann habe ich mich dahingehend wohl geirrt und wieder etwas gelernt.
Bei einigen Enzymen kann auch direkt die Aktivität gemessen werden, was denke ich eine sinnvolle Ergänzung sein kann oder auch - wenn die Aktivität gut/ok ist - eine genetische Untersuchung (für einen selbst) überflüssig machen kann.
Ja, die Aktivitätsmessung konnte ich bereits bei der DAO, MBL und IDO anwenden und so wertvolle Informationen gewinnen, was mir teure Gentests erspart hat. Bei der IDO hätte ich allerdings gerne einen gehabt, laut IMD-Berlin scheint diesbezüglich jedoch noch kein geeignetes Gen identifiziert worden zu sein.
... würde ich folgerichtig mit "ja" beantworten, sofern der gleiche SNP festgestellt wurde (durch die Bezeichnungen durchzusteigen finde ich nicht ganz einfach).
Laut meiner Recherche im Leistungsverzeichnis des IMD decken die dortigen SNPs leider nicht immer den Umfang von Anbietern wie 23andMe ab. Manchmal ist beim IMD auch gar kein SNP vermerkt.
Man kann dort ganz normal Untersuchungen als Kassenleistungen machen lassen, braucht aber natürlich einen Arzt, der vorher beraten und sinnvolle Parameter aussuchen kann.
Da bin ich leider wieder bei meinem oben geschilderten Problem, da ich in all den Jahren keinen Arzt mit Kassenzulassung als „Gesundheitspartner“ finden konnte. Immerhin habe ich einen Arzt, über den ich genetische und konventionelle Untersuchungen problemlos in Auftrag geben kann. Zwar bietet dieser nur eine privatärztliche Versorgung, aber damit komme ich dann zum Ziel.
Bei mir haben sich teils Verdachtsmomente voll bestätigt und da ging es auch um Polymorphismen, die auf z.B. Medikamenten-Verträglichkeit Auswirkungen haben und Symptome erklären können (die zum Glück teils auch durch eine angepasste Lebensführung gemildert werden können).
Und eben dies bietet sehr interessante Gestaltungsmöglichkeiten, die jedoch wohl nur so zielgerichtet greifen können, wenn man auch seine ganz persönliche Beschaffenheit an der Wurzel kennt. Daher ist dieses Thema für mich so spannend.
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Weil ihr das Labor „IPgD“ erwähnt habt, würde mich direkt noch eine befundbezogene Information interessieren – sofern ihr davon Kenntnis habt:
Gibt es bei dem fraglichen Labor eine Interpretation der genetischen Ergebnisse oder wird nur das Ergebnis kommuniziert, ohne, dass eine Erläuterung erfolgt?
Schönen Dank!
Gruß
Ursachenforscher