Wir danken Herrn Dr. Tino Merz, den Text seines Posters hier abzudrucken.
Dr. Tino Merz, Systemische Oekologie:
These
Die Wirkschwellen für Reaktionen des Menschen auf Chemikalien sind biochemisch individuelle und zeitlich variable Größen.
Zelluläre Mechanismen
1. Synergismen
Membranfunktionsstörungen erhöhen cytotoxische Wirkung schon durch Minimalkonzentrationen, Enzymhemmung und Induktion erhöhen Wirkkonzentrationen.
2. Toxikokinetische Unterschiede von Tier und Mensch
Unterschiede in der Metabolisierungsgeschwindigkeit von Tier und Mensch betragen bei manchen Substanzen Größenordnungen.
3. Genetische Disposition des Entgiftungssystems
WHO nennt 17 genetisch bedingte 'Biomarker der Empfindlichkeit'. Sie ändern die toxikokinetischen Randbedingungen und damit die Konzentrationen im Zielort, sowie die biologische Suszeptibilität. Von Arbeitsmedizin und Toxikologie wird gefordert, die genetischen Unterschiede bei der Festlegung der BTA-Werte zu beachten.
4. Einflüsse der essentiellen Nahrungsstoffe (vorm. Orthomolekularmedizin)
Die Versorgungslage mit Mineralien, Vitaminen, Aminosäuren, essentiellen Fettsäuren, etc. hat Einfluß auf die Toleranz von Chemikalien, da sie bei der Entgiftung benötigt werden.
5. Zeitlicher Verlauf der Erkrankungen
Der Verbrauch der Reserven essentieller Stoffe führt zur biochemischen Erschöpfung, verknüpft mit Überreizung oder Fehlleitung des Immunsystems, oftmals zusammen mit Nervenschäden und endokrinen Veränderungen über warnende Vorstadien zu Systemzusammenbrüchen unterschiedlicher klinischer Manifestation.
Daraus leitet sich ab, daß
- die Wirkschwellen um Größenordnungen falsch sein können (1 - 3)
- der Mensch eine biochemische Individualität besitzt (1, 3, 4)
- die Wirkschwellen zeitlich variieren (Sensibilisierung) (1, 4, 5)
Die chronische Wirkung von Chemikalien auf Menschen ist von vielen endo- wie exogenen Parametern abhängig - nicht nur von der Dosis des betrachteten Stoffes. Die Paracelsusdefinition von 1427 für Gift ist dafür nicht anwendbar.
Dies entzieht dem ADI-Konzept die wissenschaftliche Grundlage. Von den aus den ADI-Werten abgeleiteten Grenzwerten geht keine Schutzwirkung aus.
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