Vielen Dank für eure Antworten,
Es ist wie bei einer Erkrankung, kennst du/erkennst du den Grund reduziert sich dadurch oftmals die Zeit, die sonst dafür verbraucht wird.
Der Grund für die Depression ist warscheinlich u.a. meine Erkrankung der Halswirbelsäule, dadurch bin ich sehr Eingeschränkt und habe fast ständig mehr oder weniger starke Beschwerden. Wenn ich zb. raus spazieren gehe, habe ich ein sehr unangenehmes Benommenheitsgefühl, Schwindel,Sehstörungen usw.und kann die Natur nicht mehr richtig intensiv warnehmen und genau das macht mich sehr traurig weil ich ein absoluter Naturtyp bin, und früher große Touren gemacht habe , auch öfters mal draußen im Wald geschlafen habe... ich mache es jetzt manchmal noch, aber es ist schwierig mit diesen Symptomen.
So verhält es sich auch bei anderen Dingen die ich früher gerne gemacht habe,es ist alles mit sehr unangenehmen Beschwerden verbunden, einiges auch gar nicht mehr möglich. Seit bald 3 Jahren habe ich keinen richtigen Urlaub mehr gemacht,das Meer nicht gesehen, konnte meine Verwanden nicht mehr besuchen, nicht mehr in die Bücherei usw.
Wenn ich in die Natur eintauche, dann vergesse ich alles um mich herum und sehe nur das Schöne und finde wieder zu mir.
Das ist schön
Du interessierst dich z.B. für Ornithologie. Warum gehst du nicht raus mit deinem Fernglas in die Natur und schaust dir deine gefiederten kleinen Freunde an und nimmst z. B. auch an der Vogelzählung vom NBU teil?
Ich habe vor dem Fenster ein Vogelhäuschen Aufgehängt und beobachte die Vögel, das macht mich für kurze Momente schon glücklich. Früher habe ich ein ganze Jahr Vögel am See beobachtet und gefilmt wie sie ihre Jungen aufziehen. Sowas wäre heute leider nicht möglich,oder schwierig,auch Nabu wäre mir gerade zuviel mit meinen Beschwerden. Es währe schön wenn ich es schaffe zumindest ein paarmal im Monat draußen die Tiere zu beobachten, Pflanzen bestimmen...körperlich wäre das schon möglich aber mir ist meißt dann immer so komisch und neblig im Kopf, teils bin ich auch etwas desorientiert,das ist so befremdlich wenn man seine Umwelt nicht mehr richtig warnehmen kann wie es eigentlich sein sollte. Ich bin zurzeit täglich draußen, aber dabei eher mit aushalten als mit genießen und beobachten beschäftigt.
Ich hoffe, meine Zeilen wirken auf dich nicht belehrend, aber ich weiß wirklich wie es sich anfühlt in einem Loch festzustecken und kenne das beglückende Gefühl, wenn man da wieder herausfindest - und das wünsche ich dir von ganzem Herzen.
Nein das ist nicht belehrend ,vielen Dank für deine Lieben und Aufbauenden Worte Wildaster.
@Günter 40
Das nehme ich genauso war, wie du bzw.Konrad Lorenz es beschrieben hat, ich finde dieses Leben nicht "Artgerecht" und fühle mich eingesperrt ,würde viel lieber ein Naturverbundenes selbstbestimmtes Leben führen mit einem selbstgebauten Häuschen und drum herum nur Natur, Ruhe und Tiere. Selbstversorgung aus den Garten wäre auch toll.
Phasenweise auch ganz Draußen Über Wochen oder Monate zu leben würde mich auch reizen. Der Mensch kommt ja aus der Natur und das ist noch in unseren Genen gespeichert.
Krankheitsbedingt kann ich an meiner derzeitigen Situation aber nicht viel ändern. In Deutschland ist es auch schwierig so einen Platz zu finden, einfach zu dicht besiedelt, man hört fast überall Autolärm, Ladwirtschaftliche Machschienen, im Wald Motorsägen, und selbst Nachts wenn ich im Wald geschlafen habe habe ich oft Schüsse von Jägern gehört, was echt unangenehm war!
Da kann man auch nur depressiv werden wenn man sieht wie der Mensch mit Artgenossen und Natur umgeht, bei uns wird wieder mal ein Waldstück abgeholzt um neuen Wohnraum zu schaffen, dabei gibt es zig leerstehende Wohnungen die nicht vermietet werden und man kann einfach nichts dagegen tun, um es aufzuhalten.Diese Machtlosigkeit wenn man nicht verhindern kann wie der Mensch die Natur zerstört, lässt einen dann schon irgenwann resignieren.
Vielleicht kannst du etwas Vorbeugen. Vielleicht findest du jemanden, mit dem/der du dich regelmäßig zB alle 2 Wochen zum Vögel beobachten oder Spazieren triffst. Den nächsten Termin macht ihr gleich nach dem Treffen aus, dann kannst du dich 2 Wochen darauf freuen.
Das ist ansich eine Gute Idee und danke für den Ratschlag, aber
das ist immer schwierig mit Vorplanen, da es mir öfters wegen meinen Beschwerden schlecht geht,und es mir dann zu anstrengend wäre mich mit jemand zu treffen für größere Unternehmungen. Meißt bin ich auch lieber für mich alleine. Ich habe schon fiese Sprüche zu hören bekommen wegen meinen Einschränkungen.
Vielleicht könnte man das mal mit Menschen ausprobieren die auch ähnliche Handicaps und dann auch mehr verständniss haben wenns mal nicht geht.
@ Sunny
Danke für die Tipps, hatte solche Ansätze auch schon mal ausprobiert, aber bisher nie geschafft es durchzuziehen. Wie kann man nur mehr Durchhaltevermögen erreichen?
Vielleicht kannst du das einmal etwas genauer sagen, Legoli, wie das ist, und seit wann?
Gehst du selber einkaufen, oder in andere Geschäfte?
Geht es um bestimmte Gebäude?
Klingt wahrscheinlich komisch, aber du wohnst vermutlich auch in einem Haus, oder?
In größere Geschäfte kann ich nicht mehr, kleinere Geschäfte wo man schnell raus kann,wenn es schlecht geht ,das geht noch, ist aber auch eine ziemliche tortur. Mehrstöckige Gebäude sind auch schwierig. Große, lichtdurchflutet Räume kann ich auch nicht lange aushalten, dann wird der Schwindel und die Desorientiertheit noch schlimmer.
Ich wohne in einer kleinen Wohnung mit Blick ins Grüne, und das geht noch da fühle ich mich sicher und geerdet und man ist schnell draußen.
Ich habe aus der Kindheit noch so ein Trauma vom eingesperrt sein, in Kombination mit den HWS Symptomen führt das warscheinlich zu den Panickattacken. Die Äussern sich aber eher innerlich, die Menschen merken davon meißt nicht soviel.
Zusätzlich bin ich auch extrem Reizempfindlich gegenüber Geräuschen, Licht, zu vielen Eindrücken und Menschen. Man kann das halt auch schlecht Therapieren, denn die Hauptursache ist die Nerven- und Hirnstammreizung durch meine instabile Halswirbelsäule, dadurch kommt diese Reizüberflutung, und Zusätzlich Körperlichen Symptome, die sich teils bedrohlich anfühlen.
Für mich sind das meißt Albtraumhafte Zustände wenn ich irgenwo hin muss.
Folgendes Möchte ich Erreichen:
-Strukturierten Tagesablauf, mit sinnvollen Beschäftigungen,
-Ängste überwinden.
-Unagenehme Dinge Zeitig erledigen
-versuchen trotz dieser ekelhaften Beschwerden länger rauszugehen, Natur beobachten
-Selbstakzeptanz( habe viel Verachtung für mich)
Aber irgenwie komme ich aus diesem depressiven Loch nicht raus, als ob mein Wille nur auf Sparflamme funktioniert,und ich fast nur das schaffe was existenziell notwendig ist oder wenn ich einen Druck von Außen habe, zb. meine Vermieterin sagt ich soll den Keller aufräumen, oder mich bittet im Garten zu helfen geht das noch, wenn auch mit fiesen Beschwerden.
Wenn ihr auch mal in so einem Loch wart wie habt ihr das erlebt? ging euch das auch so das ihr mit eurer Krankheit und den damit verbundenen Einschränkungen nicht klar gekommen seit?
Ich frage mich auch warum manche Menschen trotz schwerer körperlicher Erkrankung noch die Energie und den Willen aufbringen können ihr Ding durchzuziehen soweit es eben möglich ist,wie zb. meine Oma, und andere wiederum wie ich, lassen sich so hängen.
Viele Grüße
Legoli,