Angst vor Wechselwirkung Clozapin und Amoxi - laut Arzt ok, aber Apotheken-Umschau warnt

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Ich nehme derzeit täglich 200mg clozapin ein, heute wurde mir ein Antibiotika verschrieben, Amoxi
Auf Apotheken Umschau Wechselwirkungs Check wird eine Warnung angezeigt, laut Ärztlicher Meinung kann ich trotzdem beide Medikamente gleichzeitig einnehmen, ich habe natürlich trotzdem meine Bedenken, vielleicht kann noch jemand dazu ein paar Worte sagen.
Am liebsten würde ich die Antibiotika links liegen lassen, ich habe schnupfen und Husten mit auswurf, die Bronchien sind voll sagt die Ärztin
Aber so krank fühle ich mich nicht unbedingt.
 
Gibt es denn spezielle Gründe für diese Vorsicht der Ärztin? Alter, Anfälligkeit für Lungenentzündungen, sonstwie schlechtes Immunsystem? Wenn das alles nicht vorliegt, würde ich auch kein Antibiotikum nehmen, sondern auf die Selbstheilungskräfte vertrauen. Aber das soll jetzt kein Ratschlag für dich sein, weil deine Situation anders sein kann. Du könntest auch einen Mittelweg gehen und die Erkältung weiter beobachten und das Amoxi erst nehmen, wenn es deutlich schlimmer wird.

In manchen Fällen sinnvoll: Antibiotika​

Ein Antibiotikum kann nur helfen, wenn die akute Bronchitis durch Bakterien verursacht wird. Normalerweise heilt eine solche Bronchitis jedoch von selbst ab, ein Antibiotikum ist nicht nötig. Antibiotika können allerdings sinnvoll sein, wenn das Risiko besteht, dass eine bakterielle Bronchitis einen schwereren Verlauf nimmt. Kommt zu einer viralen Bronchitis eine bakterielle Infektion hinzu, kommen Antibiotika ebenfalls infrage.
Gefährdet für eine schwer verlaufende Bronchitis sind zum Beispiel Menschen mit einer Grunderkrankung wie Asthma oder COPD (chronisch obstruktive Bronchitis). Auch ältere Patienten und solche, die eine geschwächte Immunabwehr haben, zählen zur Risikogruppe.
 
Hallo Ornament,
vielleicht magst du noch einen Apotheker fragen? Das sind diejenigen, die sich mit Medikamenten befassen und auf dem neuesten Stand sein müssten.
Gute Besserung!
 
Gibt es denn spezielle Gründe für diese Vorsicht der Ärztin? Alter, Anfälligkeit für Lungenentzündungen, sonstwie schlechtes Immunsystem?
Ich bin mir nicht sicher ob es spezielle Gründe gibt, keiner deiner genannten Gründe liegt vor.
Bevor sie eine Lungenentzündung bekommen
Oder falls sie eine Lungenentzündung bekommen
Kann mich an den Wortlaut nicht mehr genau erinnern
Derzeit würde ich den Verlauf nicht als schlimm bezeichnen, ich fühle mich noch einigermaßen fit, das Antibiotikum hebe ich auf falls es schlimmer wird.

Ich habe dazu noch Rückenschmerzen im unteren Bereich, ich denke durch Husten oder Verspannungen ausgelöst.
 
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Bevor sie eine Lungenentzündung bekommen
Oder falls sie eine Lungenentzündung bekommen
Kann mich an den Wortlaut nicht mehr genau erinnern
Antibiotika zur Prävention - das habe ich ja wirklich noch nie gehört!

Grundsätzlich ist natürlich Dysphagie (Schluckstörung) schon eine mögliche Nebenwirkung bei Neuroleptika:

Zentral sedierende Medikamente​

Als wichtige Substanzgruppe sind Wirkstoffe zu nennen, die die zentrale Erregbarkeit und Vigilanz bewusst reduzieren, also bewusstseinsverändern wirken. Durch die sedierende Wirkung werden allgemein Reflexsteuerung, Sensorik und muskuläre Koordination gedämpft, sodass die Schluckfrequenz und/oder -effektivität eingeschränkt sein kann.

Durch die sedierende Wirkung werden Reflexsteuerung und muskuläre Koordination gedämpft
Dazu zählen alle Sedativa, Anästhetika (inhalativ oder i.v.), Antikonvulsiva, aber auch viele Neuroleptika (auch Antipsychotika genannt) wie Haloperidol, Chlorpromazin, Olanzapin, Risperidon u. a., atypische Antipsychotika mit geringerer extrapyramidaler Wirkung (Clozapin u. a.) und Antidepressiva (z. B. Amitriptylin) [33].

Schluckstörungen können dann im weiteren Verlauf auch eine sog. Aspirations-Pneumonie zur Folge haben! Da bei der Gabe von Clozapin jedoch auch andere schwerwiegende NW auftreten können ist sowieso eine engmaschige Überwachung der Patienten nötig:

Trotz einzigartiger Wirksamkeit erfolgt die Verordnung von Clozapin im klinischen Alltag deutlich seltener als indiziert und variiert sowohl innerhalb als auch zwischen den Ländern. Neben hämatologischen, metabolischen und vegetativen UAW stellen die vor allem bei rascher Titration zu beobachtenden entzündlichen Erkrankungen in Form von Pneumonie oder Myokarditis wesentliche klinische Herausforderungen dar, so dass CRP-Kontrollen von besonderer Bedeutung sind. In diesem Zusammenhang muss insbesondere auch beachtet werden, dass Geschlecht, Rauchverhalten und ethnische Herkunft der Patient:innen den Clozapin-Stoffwechsel beeinflussen und daher eine individuelle Dosierung erforderlich machen.

Deine Ängste bezüglich möglicher Wechselwirkungen fand ich hier jedoch nicht bestätigt:

 
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