Hallo,
Ernährung ist nicht definiert durch das, was man NICHT ißt sondern durch das, was man TATSÄCHLICH ißt.
Wenn man keine Kohlenhydrate ißt, sollte man dafür etwas mehr Eiweiß und wesentlich mehr gute Fette verzehren.
Experten - einzelne habe ich in diesem Thread schon genannt - empfehlen "Grünbetonte Rohkost". Ja, wirklich roh: dann sind die Dinge nämlich - entgegen der Saga - leichter verdaulich als erhitzt. Warum: weil Grünzeug eine Menge von Enzymen enthält, die auch unsere Verdauung fördern. Und: weil beim Erhitzen (schon beim Pasteurisieren) zahlreiche Fremdstoffe enthält, für die unser Organismus sei zehntausenden von Jahren nicht ausgelegt ist und die z.T. gesundheitsschädlich sind. (Ich habe miterlebt, z.T. direkt z.T. durch Berichte, daß schwere Darmerkrankungen (z.B. M. Crohn, Colitis ulcerosa durch Grünbetonte Rohkost geheilt wurden.)
Wenn jemand Rohkost "nicht verträgt", macht er in der Regel benennbare und verbreitete Fehler.
(Rohkost impliziert mitnichten, daß man alles kalt essen müsse - was tatsächlich nicht empfehlenswert wäre. Bei 44°C fängt Eiweiß an, sich zu zersetzen. Eine Mahlzeit mit 40°C würde ich nicht kalt nennen.)
Es gibt vielerlei Grünzeug: Wildkräuter (manche findet man fast überall, wie Löwenzahn, Giersch, Brennesseln, Spitzwegerich, Lindenblätter, Bärlauch usw.; es gibt schöne Pflanzenführer), schlichtes Gras (ja, Gras!), Baumknospen, Getreidesprossen (werden meistens vergessen), Blatt und Wurzelgemüse, Salate. All das enthält u.a. Kohlenhydrate, nur eben solche, die sehr langsam in Zucker aufgespalten wird (d.h. einen sehr niedrigen Glykämischen Index hat). Die verträgt m.W. jeder. Anfangs kann man notfalls mit Verdauungsenzymen (Kreon u.dgl.) nachhelfen sowie mit Probiotika. Fermentierte Produkte (Sauerkraut, Miso) helfen auch.
Wenn man kein gutes Gebiß mehr hat, braucht man einen schnellen Mixer. Und wenn man - das ist häufig - mit den so entstehenden Smoothies nicht dauerhaft satt wird, braucht man eine Saftpresse. Damit kriegt man fast genausoviel Nährstoffe, nur ohne Ballaststoffe.
Daß der Magen mehr oder "besonders aggressive" Säure produziere, wenn man Kohlenhydrate verzehrt - frag doch mal, Smartie, Deinen Arzt, woher er denn das hat. (Klingt für mich nach Märchenbuch.) Es ist genau umgekehrt: Schon wenn wir kauen, merkt der Organismus, was ihm bevorsteht an Arbeit. Und er weiß, daß es für Kohlenhydrate - anders als für Eiweiß - keine Säure braucht. (Darauf beruht u.a. die Hays'sche Trennkost.) -- Die Verwendung von Säureblockern ist nicht zu empfehlen. (Vorsicht, es gibt auch Antazida mit Aluminium, was M. Alzheimer fördert. Maaloxan etwa: Ma = Magnesium, Al = Aluminium.) Schon gar nicht die von Protonenpumpenhemmern.
Daß jemand sich länger als 3 Wochen kohlenhydratfrei (im obigen, eingeschränkten Sinn) ernährt und immer noch Candida in Mund oder Darm hat, glaub ich nicht. Da würde ich mal supergründlich die Listen der Beimengungen studieren. Zucker verbirgt sich unter sehr vielen Namen. Alkohol gilt hier auch als Zucker. Allerdings, ganz ohne Candida bleibt der Darm nicht - und die paar Überlebenden kann man sehr schnell wieder anzüchten. Bißchen Zucker reicht.
Alles Liebe,
Windpferd
PS: "Sorbit-Intoleranz" halte ich nicht für eine sinnvolle Krankheitsbezeichnung. Sorbit gehört nicht zu den Nahrungsmitteln für Menschen. Das wäre so ähnlich, als würde man von Blei-Intoleranz reden und diese behandeln. Statt Blei zu eliminieren.