37 Bernhard Witzmann, Diplomarbeit
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Was hier dargestellt, zusammengefasst und bewiesen wird, sollte jedem Zahnarzt
und jedem Entscheidungsträger (neben anderen Materialien) vorgelegt werden:
Es ergänzt detailliert, was Till bereits 1978 im pathologisch-anatomischen Institut
der Universität Wien über Amalgam in Zahnwurzeln und Kieferknochen
nachwies.
Somit steht fest, dass nicht nur Wurzel und Kiefer mit dem Ultragift
Amalgam verseucht werden, sondern auch Zahn und Zahnfleisch.
Bei entsprechend intensiver, lokaler Intoxikation reicht eine Chelation
nicht aus - die Kavität muss nach Amalgam-Entfernung robust vergrößert
werden (was das gesunde Dentin schädigt), somit muss der verseuchte Zahn
oft gezogen, dass Loch gründlich gereinigt und der kontaminierte Knochen gefräst werden.
Bei langer Liegedauer des plombierten Giftes verbunden mit einem großen Volumen
der Füllung wird man sich letztlich häufig für letztere Option entscheiden (müssen).
Zitatausschnitte der boku.ac.at/chemie/ac/Grundlagen/Zaehne/DiplomarbeitWitzmann/
Ziel unserer Studie war es mittels LA-ICP-MS (Laser Ablation-Inductively
Coupled Plasma-Mass Spectrometry) das Penetrationsverhalten von Hg aus
Amalgamfüllungen in die benachbarte Zahnhartsubstanz zu untersuchen.
Der Vorteil dieser Untersuchungsmethode ist die Möglichkeit, Festkörperproben
ortsaufgelöst und ohne Destruktion auf dessen elementare Zusammensetzung
zu analysieren. Wir untersuchten drei für mindestens fünf Jahre amalgamierte,
aus klinischen Gründen extrahierte und zwei operativ entfernte ungefüllte
Molaren, an welchen wir nach Abtrennung und scheibenförmiger Sägung
der Wurzeln, die Zahnkrone vertikal teilten. Um eine mögliche Kontamination
der Zahnhartsubstanz mit Hg durch die Sägung der Amalgamfüllung zu beurteilen,
untersuchten wir zusätzlich einen nachträglich extrakorporal gefüllten retinierten
Zahn an welchen wir eine Penetration von Hg in die benachbarte Zahnhartsubstanz
in Folge der kurzen Liegezeit ausschlossen.
. . .
Trotz der hohen Hintergrundabdampfung konnten wir in unserer Studie einen
signifikanten - bis zu 63 fachen - Anstieg von Hg zwischen füllungsfernem,
unverfärbten und einem durch die Amalgamfüllung verfärbten Dentinbereich
unterhalb der Füllung innerhalb einer Analysebahn nachweisen. Dieses Verhältnis
nimmt mit zunehmender Distanz der Analysebahn zur Füllung ab.
Wir konnten einen direkten Zusammenhang zwischen Hg Eindringtiefe in das
der Amalgamfüllung benachbarte Dentin und der Ausdehnung bzw. dem
Vorhandenseins von Dentinverfärbungen feststellen.
Erläuterungen und Diskussionen hierzu bitte im Thread
Schadbeweise - Diskurs.
GB