Die Typ-IV-Immunreaktion
Metalle sind potentielle Allergene, denn die Bindung von löslichen Metallionen an körpereigene Proteine und Zellen kann zu einer immunologischen Sensibilisierung führen, die sich in einer lokalen, systemischen oder kombinierten Symptomatik manifestiert.
Diese Form der nicht-IgE-vermittelten allergischen Reaktion wird durch T-Lymphozyten initiiert, die schon früher durch den Kontakt zu einem (ihrem) Metall sensibilisiert wurden (memory lymphocytes). Nach erneutem Allergenkontakt reagieren diese sensibilisierten Lymphozyten mit einer Lymphoblastentransformation und anschließender Proliferation. Es werden Effektorzellen gebildet, die dann zusammen mit den von ihnen sezernierten Zytokinen die Typ IV-Allergie auslösen.
Symptome einer Metallsensibilisierung
Die bekannteste Manifestation der Typ-IV-Immunreaktion auf Metalle ist die Kontaktdermatitis, z.B. lokale Rötung und Ekzem bei Ohrringen und Jeansknöpfen im Fall der Nickelallergie. Nickel ist das häufigste Kontaktallergen (Abb. 1). Typ-IV-Reaktionen auf Titan, Cadmium, Gold, Palladium, Blei oder Quecksilber äußern sich dagegen seltener als lokale Reaktion, obwohl gelegentlich flüchtige Hautsymptome wie Exanthem, Kontaktdermatitis und kutane bzw. orale Läsionen auftreten. Hier bestimmen häufig systemische Symptome das Beschwerdebild. Dazu zählen u. a. Kopfschmerzen, Migräne, Neuralgien, Muskelschmerzen, depressive Verstimmungen, Schlafstörungen, Arthralgien, Paraesthesien, gesteigerte Müdigkeit, Symptome wie bei "grippalem Infekt", Autoimmunphänomene. Metallsensibilisierungen werden weiterhin als Auslöser von Multipler Sklerose, Amyotropher Lateralsklerose, CSF (chronic fatique syndrome), Fibromyalgie, MCS (multiple chemical sensitivity) und Autismus diskutiert....