... Mastzellen gehören zum Immun*system. Als "Wächter" sind sie für das Erkennen von Parasiten, Allergenen und Fremdstoffen zuständig. Gegebenenfalls alarmieren sie das umliegende Gewebe, indem sie Histamin und rund 200 weitere Botenstoffe freisetzen. Das Erkennen von "Fremdem" erfolgt über verschiedene Rezeptoren, welche – ähnlich wie wie Sensoren – bestimmte chemische Strukturen erkennen und bei Kontakt ein biochemisches Signal ins Innere der Mastzelle weiter leiten können. Wichtige Beispiele wären die FcεRI-Rezeptoren als Antikörper-Andockstellen (Allergenkontakt löst allergische Reaktion aus) und die Histaminrezeptoren (Histamin aktiviert über den Histamin H1-Rezeptor die Mastzelle, was wiederum Histamin freisetzt).
Aktivierung und Mediator*frei*set*zung
Die Freisetzung ist nicht unkon*trolliert, sondern es können je nach Situation selektiv auch nur bestimmte Mediatoren freigesetzt werden, schlagartig oder kontinuierlich. Den plötzlichen Zerfall der Mastzelle nennt man Degranulation bzw. Mastzell*degranu*lation.
Nebst Antigen-Antikörper-vermittelten Immun*reaktionen gibt es auch zahlreiche Stoffe und andere Reize, welche zu unspezifischer Mastzellaktivierung führen ("Pseudoallergie").
Die wichtigsten Symptome auslösenden Mediatoren (Boten*stoffe) sind Histamin, Pros*ta*glan*din D2 (PGD2), Plätt*chen*akti*vie*render Faktor (PAF), pro*inflam*matori*sche Zytokine, LTC4 und LTD4, Chemo*kine und Tryptase. Die einzelnen Boten*stoffe haben - je nach Art, Menge und Ort der Frei*setzung - diverse Aufgaben im Kampf gegen Eindring*linge, z.B. Entzündungsreaktionen, Schleimsekretion, Gefässdurchlässigkeit, Bronchienverengung, Darmentleerung, ...
Die freigesetzten Mediatoren gelangen zuerst einmal nur in die Zwischen*räume zwischen den Zellen, wo Lymph*flüssigkeit zirkuliert, und verteilen sich so im Gewebe. Sie binden sich dort an ihre spezifischen Rezeptoren auf den Oberflächen der umliegenden Zellen. Die Mediatoren werden nach ihrer Freisetzung rasch wieder abgebaut, noch bevor sie ins Lymph*system oder in die Blutbahn gelangen können. Erst wenn die freigesetzte Menge so stark angestiegen ist, dass die lokale Bindungs- und Abbau*kapazität erschöpft ist, können Mediatoren ins Blut gelangen. Das erschwert die Diagnose, weil die Mediatoren in einzelnen Organen bereits Beschwer*den verursachen können, ohne dass sie im Blut nachweis*bar sind. ...